Toxische Beziehungen & Kreisläufe erkennen, beenden und heilen lernen Teil 1

Ich beschäftige mich gerade sehr mit dem Begriff Narzissmus, nicht um zu stigmatisieren, sondern nur aufzuzeigen, dass es gesund ist zu reflektieren, zu beobachten und achtsam zu sein.

Denn ist man in einer sozialen narzisstischen Beziehung (beruflich oder privat) kann das auch für sich selbst fatale Folgen haben.

Als Narzissten bezeichnete Menschen verhalten sich so, dass andere Menschen in ihrem näheren Umfeld, immer wieder ihren Projektionen, Schuldzuweisungen und vehementen Abwertungen unterliegen.

Oder sie suchen sich nur ein Feindbild, um auf Menschen, die ihnen oberflächlich dienlich sind, nicht zu verkrämen. Meist sind “Opfer” diejenigen, die emotional an die narzisstische Person gebunden sind.

Leider ist diese entwickelte Strategie mit traumatischen Erlebnissen in der Kindheit umzugehen bzw. sich aus Hilflosigkeit sich retten zu wollen, im Erwachsenenalter für tiefe Beziehungen sehr, sehr hinderlich bis fast unmöglich.

Narzistische Persönlichkeiten wirken sehr autonom,

aber das genaue Gegenteil ist der Fall.

Da sie eine Maske tragen und in ihrem künstlich aufgeblasenen, falschen “Selbst” leben, benötigen sie permanent andere Menschen, die ihnen vermeintliche Grandiosität spiegeln. Um an die dringend benotigte Bewunderung zu kommen, manipuliert und lügt der Narzisst pathologisch.

Er/Sie umgibt sich gerne mit einem “Harem” an Bewunderern und hat ständig neue Bekanntschaften, mit denen er regen Kontakt hält. Erlebenisse des Narzissten müssen sofort mit allen Haremsmitgliedern geteilt werden. Dabei fällt auf, dass besagte Erlebnisse oft nicht wahrheitsgetreu wiedergegeben werden, sondern maßlos übertrieben wird. Sie lügen oft ohne trifftigen Grund!

Leider merkt man dies als Aussenstehender oft nicht, im Gegenteil - Narzissten sind oft sehr beliebt, weil sie immer spannende Geschichten auf Lager haben. Normale Menschen gehen nicht davon aus, dass sie grade angelogen werden.

Ein Narzisst ist ein ewig Suchender und die größte Zufuhr bezieht er/sie aus ihren Liebesbeziehungen. Im Kopf hat er ein Bild einer idealen Beziehung, hiebei handelt es sich jedoch um ein absolutes Fantasiegebilde.

Dennoch sind sie hochgradig abhängig einen fixen Partner zu haben und halten sich jegliche vergangene Beziehungen immer wieder in Reserve und aufrecht. Sie sind hochgradig abhängig von einem festen Partner, weil sie sich nur dann selbst spüren können.

Wenn kein adäquater Partner da ist, fällt der Narzisst in eine unbeschreibliche innere Leere und es bleibt eine leere Hülle.

Bewältigt zwar seinen Alltag völlig normal, jedoch völlig abgeschnitten von seiner eigenen Gefühlswelt. Meist gelingt es ihnen jedoch, gleich wieder einen neuen Partner aus dem Hut zu zaubern, sodass er damit wieder alles kompensieren kann. Denn ohne Partner fällt der Narzisst in eine unbeschreibliche innere Leere, in Ängste, Depressionen, Panikattacken gekoppelt mit Suchtmitteln. Sobald ein neuer Mensch wieder an seiner Seite ist, hat der Narzisst wieder Zugang zu sich selbst und spürt das Leben. An dieser Stelle ist er wieder vollgempumpt mit Energie, euphorisch und ganz weit entfernt davon, dass mit ihm etwas nicht stimmen könnte. Deshalb findet oft ein “warmer Wechsel” zwischen seinen Partnern statt.

Wenn eine Beziehung in eine “Abwärtsspirale” geht, fängt er häufig an, nach einem neuen Partner zu suchen, sodass seine Partnerin sich immer noch in Sicherheit wiegt, er aber schon auf der Suche nach etwas Neuem ist.

Dem Narzissten geht es dabei um die Sicherung seiner Zufuhr, und er ist ja angewiesen auf einen festen Partner an seiner Seite. D.h. er verbleibt in der aktuellen Beziehung mit seiner ahnungslosen Partnerin, während er parallel schon wieder auf der Jagd nach einer neuen Partnerin ist.

Es ist die Sucht nach Bestätigung, Aufmerksamkeit, Lob und dem, was er für Liebe hält.

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