Bodyreflections - Embodiment - Körper und Kognition

Bei dem Versuch der Erklärung eines komplizierten Bewegungsablaufs - zum Beispiel dem des Jonglierens – wird klar, dass dies ein Körper-Geist-Problem ist und dass man eigentlich sehr wenig über die betreffenden Vorgänge weiß. Der Geist beeinflusst offenbar den Körper, doch der Körper beeinflusst gleichermaßen den Geist. Nicht lange, und man beginnt zu verstehen, dass das, was man denkt, genauso wichtig ist wie das, was man tut. Man muss das Denken ebenso kontrollieren wie das Tun. Da aber der Körper und Geist zusammen das „Selbst“ ausmachen, kann das Problem buchstäblich als ein Problem der Selbstkontrolle bezeichnet werden. Und wie gewinnt man diese? Der alltägliche Fortlauf des Lebens besteht für jeden von uns, und soweit wir wahrnehmen, was geschieht, sagen wir dazu „ja“ oder „nein“, geben unsere Zustimmung oder Ablehnung. In einem gewissen Maße treffen wir bewusste Entscheidungen. Doch wenn wir zu dem Problem kommen, etwas Bestimmtes „tun“ zu müssen, so wie wir „tun“ verstehen – wie treffen wir dann unsere Wahl? Wie gebrauchen wir uns selbst, um sie zu treffen? (Körperdynamik, Gelb, 2004)