Sympathie versus Empathie Teil 2

Sympathie und Empathie wie unterscheiden sich diese beiden Begriffe und was bedeutet jemanden sympathisch zu finden?

Es gibt viele Möglichkeiten sich beim Gegenüber beliebt zu machen. Viele Sympathiegewinner setzen gute Strategien ein, um Menschen zu gewinnen. Doch ist dies wirklich authentisch und echt und empathisch oder dienen solche sympathiefördernden Faktoren und Strategien mehr zu Manipulationszwecken?

Menschen die Strategien einsetzen, um Menschen für sich zu gewinnen, handeln meist aus eigenen Interessen. Wie z.b. für Verkaufszwecke, sich beliebt zu machen, ihren Selbstwert damit zu stärken, eigene Ziele damit zu verfolgen uvm.

Sympathiefördernde Mechanismen laufen oft unbewusst ab und bringen dem Gegenüber oft einen unwillkommenen Einfluss auf die persönlichen Entscheidungen!

Wie kann man damit umgehen und wie kann man sich davor schützen?

1) anstatt sie abzublocken lass die Vorgehensweise des Gegenübers einfach auf dich wirken.

2) richte deine Aufmerksamkeit auf etwas Anderes, nämlich ob bereits unangemessene Sympathie entstanden ist.

3) du erkennst Manipulationsstrategien indem, wenn du nach kurzer Zeit erkennst, dass du dein Gegenüber sympathsicher findest, als es unter den gegebenen Umstanden angemessen ist und auch gut für dich ist.

4) richte deine Aufmerksamkeit eher auf die Auswirkungen (schneller sympathisch als angemessen für diese Situation?) als auf die Ursachen (warum ist das so?), so ersparst du dir deine Gefühle zu anderen Personen zu erkennen und abzublocken.

Fazit:

Sympathie, die größer oder schneller entstanden ist, als du es erwartet hättest: sobald du das Gefühl bemerkst, ist dies ein Hinweis darauf, dass du es möglicherweise mit irgendeiner Taktik zu tun hast und gerade beeinflusst wirst.

Wenn du also die Frage “In den 25 Minuten, in der ich diese Person kenne, ist sie mir da sympahtischer geworden, als zu erwarten gewesen wäre?” mit JA beantworten kannst, dann könntest du darüber nachdenken “Wie sich diese Person in wenigen Minuten so sympathisch machen konnte.”

Sympathiestrategien wären zum Beispiel:

  • diese Person hat für dein leibliches Wohl gesorgt

  • Komplimente gemacht

  • dich zum Lachen gebracht

  • oder mit dir kooperiert

  • die gleichen Ansichten wie du

  • gleiche Interessen bekundet

  • dir mehr Aufmerksamkeit geschenkt

  • schenkt dir Anerkennung

  • wendet das Ähnlichkeitsprinzip an

  • diese Person ist sehr attraktiv (Halo-Effekt) und hat Charisma ….

Wie kannst du dich vor Sympathiestrategien schützen?

Sich vor Sympathiestrategien zu schützen, ist es nicht wichtig diese zu ergründen und zu analysieren. Es ist die bloße Erkenntnis wichtig, dass eine ungerechtfertigte Sympathie besteht. Wichtig ist dies vor allem bei Verkaufsgesprächen oder etwaigen Verhandlungen, bei Heiratsschwindlern oder sonstigen Situationen im Leben, in denen man leicht manipulierbar ist.

Definition von Sympathie

Mit-Leiden, Miterleben von Gefühlen und Affekten anderer durch unwillkürliche Nachahmung und durch »Einfühlen« in den Gemütszustand anderer. Der Anblick oder Gedanke fremden Leidens erweckt unmittelbar analoge Gefühle, wie die des Leidenden.

Definition von Empathie

Im Gegensatz zu Sympathie ist Empathie die Fähigkeit wahrzunehmen, was in einer anderen Person vorgeht, ohne selbst davon betroffen zu sein. Empathische Menschen hören zu ohne den anderen darin zu bestärken oder zu beschwichtigen und haben Verständnis für die Gefühle, Emotionen und Probleme des anderen. Sie leiden nicht mit der anderen Person in Übereinstimmung mit, sondern zeigen Mitgefühl. Es wird zwischen kognitiver Empathie und emotionaler Empathie unterschieden.

Kognitive Empathie: bedeutet also, dass man versteht, was in einem anderen vorgeht.

Emotionale (affektive) Empathie: man kann die Gefühle des anderen nachvollziehen und sich einfühlen, leidet aber nicht mit. Genauso kann man Freude mit einer anderen Person teilen, ohne selbst davon betroffen zu sein.

Sympathie versus Empathie

Für mich ist keinesfalls das eine oder andere wertend schlechter. Jedoch kann für mich Sympathie nur kurzfristig gut gelingen und zu gefühlter Verbundenheit führen. Längerfristig erscheint mir Sympathie zu praktizieren nicht sehr sinnvoll und ratsam. Möglicherweise könnte durch die dafür nötige unreflektierte Anpassung, die Individualität leiden und im Extremfall in einem Szenario von Groupthink münden. Im Gegensatz zu Empathie bei der mehr Respekt, Wertschätzung, Achtsamkeit und wertvolle Diversität im Miteinander gelebt wird - und dadurch ein wertvolles Miteinander gelingen kann.

Mag. Ursula Fuhrmann, Dipl. Psychologin (Sozial- und Wirtschaft), 1130 Wien