Beziehungen sind immer eine Herausforderung. Werden sie von beiden Seiten gut gelebt, kann es das größte Glück sein, sind sie von Egoismus, Unreflexion und Verständnislosigkeit geprägt,können sie die größte Hölle sein.
Wir sind soziale Wesen
In der Sozialpsychologie gibt es sehr viele Studien, die uns aufzeigen, dass wir soziale Wesen sind und mit unseren Mitmenschen gut auskommen möchten bzw. in sozialen Kreisen eingebettet sein möchten, die uns gut tun.
Beziehungen aus Angst vor Einsamkeit
Manchmal sind Menschen in einem "nicht" so verständnisvollem Umfeld eingebettet, dennoch bleiben sie. Möglicherweise um sich nicht einsam zu fühlen. Es gibt ein Sicherheitsgefühl, obwohl es eigentlich tatsächlich kein Sicherheitsnetz ist. Es fühlt sich lediglich so an, ist jedoch genau das Gegenteil. Denn Einsamkeit ist ein Gefühl, dass ohnehin unbewusst abgespeichert ist und durch äußere “vermeintliche” Beziehungen tief gehalten und kompensiert wird.
Warum bleiben Menschen in Beziehungen die Ihnen nicht guttun?
Warum bleiben Menschen in einer "unschönen" Beziehung, die anstrengend ist und einem nicht wirklich zugute kommt, seine Bedürfnisse und Werte mit Füßen getreten werden?
Weil sie es aus der Vergangenheit vielleicht nicht anders kennen und keine Ahnung haben, wie sich eine wirklich gegenseitige fördernde, wertschätzende, liebende Liason anfühlen könnte. Möglicherweise verwechselt man den/die PartnerIn oder auch FreundInnen mit anderen Personen oder Rollen. Menschen bleiben auch oft aus Angst vor Einsamkeit oder anderen unbewussten Ängsten im Freundeskreis oder Partnerschaft.
Beziehungskiller Verhalten sind z.b.
Pläne alleine schmieden
den anderen vor vollendete Tatsachen stellen
den anderen negativ bewerten
Wünsche und Bedürfnisse nicht ernst nehmen
auf den PartnerIn keine Rücksicht nehmen
Beschuldigungen
Vorwegnahmen und Unterstellungen
schwindeln und lügen - Unehrlichkeit in der Absicht
falsche Tatsachen vortäuschen
Vorwürfe
Unklarheiten nicht klären wollen
Illoyalität
egoistische Beziehungs - Ziele
sich Situationen nicht stellen wollen
usw.
Wie könnte denn nun eine Beziehung auf Augenhöhe klappen, mit all ihren Höhen und Tiefen?
Wertschätzende Kommunikation
Die gemeinsame Zeit so erfüllt wie möglich verbringen
Werte und Bedürfnisse klar auszusprechen und ernst zu nehmen, ohne den Anspruch sie wirklich erfüllen zu müssen
gegenseitige Unterstützung
Offenheit und Ehrlichkeit
Gegenseitiges Verständnis
Gemeinsame Lösungen finden mit WIN WIN
Liebevoller Umgang
Verständnis und Empathie
Zeit und Raum füreinander
Commitment
klare Absichten der Beziehung
beidseitiges wachsen und reifen
konstruktiv streiten
sich liebend versöhnen
usw.
Ist nun Trennung die Lösung?
Die Lösung ist nicht immer, sich gleich zu trennen, dennoch ist es wichtig dem anderen die Zeit und den Raum einzuräumen, zu reflektieren, um Einsichten zu erlangen und um sich täglich neu zu orientieren. Aber vor allem ist es auch wichtig, die eigenen Hausaufgaben zu machen, dass Beziehung immer besser gelingen kann. Warum? Um, wenn auch aus dieser Beziehung gegangen wird, in der nächsten Beziehung die gleichen Themen als Spiegel auf dich zukommen würden ;-)
Ohne loslassen der Vergangenheit und Veränderung kann nichts Neues entstehen!
Gibt es bei einem der Partner keine Einsicht und keinen Wunsch sich für die Beziehung vollständig zu öffnen, verändern bzw. zu justieren oder trifften Werte und Vorstellungen weit auseinander, dann ist es besser gütlich Abschied zu nehmen. Vor allem auch so Abschied zu nehmen, dass auch eine klare innere Entscheidung, so wie äußere Entscheidung getroffen und vermittelt wird.
"Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten."
Albert Einstein (angeblich)
Mag. Ursula Fuhrmann
Sozial- und Wirtschaftspsychologin
Psychologische Beratung und Coaching
1130 Wien
www.sinnesglück.at