Die Kompensation unseres Seins

Im Laufe des Lebens entwickeln wir Überlebensmuster, die uns vor schlimmen Szenarien bewahren sollen. Meist liegen diese Überlebensmuster und Strategien in der Kindheit, in der wir wirklich das Gefühl der Überwältigung hatten und diese Mechanismen nötig waren. Jedoch nehmen wir diese kindlichen Überlebensmechanismen mit ins Erwachsenen Alter, weil sie im Unbewussten abgespeichert sind. Jedoch sind sie immer noch aktuell und passend? Meistens nicht, dennoch beeinflussen sie immer noch in einer kindlichen Form unseren Alltag!

Es gibt sehr viele emotionale Kinder im Erwachsenenkörper

Typische Überlebensmechanismen im ganz normalen Alltag sind - Kompensationen, Verdrängungen, Projektionen . eben Strategien, die uns vor unangenehmen Gefühlen, Ängsten, Hilflosigkeitsgefühlen usw. schützen sollen.

Kompensationen

es wird versucht die Welt um sich herum so zu bauen, dass man selbst nichts verändern muss.

Verdrängungen

man schiebt unangenehme Dinge auf die Seite und hört nicht mehr zu, sieht nicht hin, ignoriert es und glaubt es ist deshalb im außen nicht vorhanden. (Vogel-Strauß-Politik)

Projektionen

es werden eigene Verstrickungen und Probleme auf andere Menschen, Situationen ausgelagert. Um sich keine Fehler eingestehen zu müssen, werden Schuldige im außen gesucht und für die eigene Situation verantwortlich gemacht.

Argumentationen und Erklärungen

Viele Menschen finden für alles mögliche Erklärungen und Argumentationen aus dem Kopf heraus ohne ihre Gefühle und Emotionen mit einzubeziehen. Fadenscheinige Erklärungen, die über die eigenen Schatten und Schwächen und Fehler drübergestülpt werden, um das Bild der eigenen Person als gut und makellos zu bewahren.

Die Selbstlüge ist die größte Lüge

Leider legen sich diese Strategien über unserer wahres Sein und verhindern ehrlich zu sich selbst zu sein und auch dann zu anderen! In sozialen Beziehungen verhalten wir uns dann oft überheblich, zeigen uns unverletzlich, besserwisserisch und erheben uns über andere. “ich bin besser als du, weil……”

ACHTUNG

Genau da solltest du hellhörig werden, wenn jemand etwas mehrmals betont und sich von einer dieser Seiten zeigt, denn dann ist genau das Gegenteil der Fall.

Ein Mensch der sich über andere erhebt, hat meist einen geringen Selbstwert,

ist unsicher und sehr ängstlich.

Menschen die sich extrem unverletzlich zeigen sind tief in ihrem Sein sehr sensibel,

empfindlich und eben verletzlich.

Menschen, die alles besser wissen, haben immer Angst

weniger zu wissen als jemand anderer

und damit ins hintertreffen zu gelangen - eben weniger Wert zu sein

und Angst die Konrolle zu verlieren!

Übersteigertes Selbstwertgefühl

Ein übersteigertes Selbstwertgefühl bedeutet, dass die Person keinen gesunden Selbstwert entwickelt hat, eben zu wissen was ich kann und auch zu wissen was ich nicht kann!

Eine mögliche Lösung

Eine Lösung wäre in Reflekton herauszufinden, wo ich noch nicht ganz in meiner Mitte bin und noch über- oder untertreiben muss, um mich so halbwegs wohl zu fühlen. Die Selbstlüge aufzulösen und ehrlich mit sich selbst zu sein und sich mit seinen Stärken und Schwächen anzuerkennen.

Mag. Ursula Fuhrmann

Sozial- und Wirtschaftspsychologin

www.sinnesglück.at